Musiktherapie - wie ich sie verstehe

Musiktherapie spielt in meinen Arbeitsfeldern eine wesentliche Rolle. Das ist mein Konzept.

Musik spielt im Leben von Menschen meist eine größere Rolle, als ihnen selbst bewusst ist. Manche Menschen behaupten von sich, sie seien völlig unmusikalisch, könnten nicht singen oder ein Musikinstrument spielen oder Noten lesen. Doch dann stellt sich im Gespräch heraus, dass sie häufig Musik hören und dass dies ihre Stimmung beeinflusst. Ja mehr noch: sie setzen Musik sogar gezielt ein, um ihr Befinden zu verbessern.

Musik wirkt und tröstet viele Menschen, meist unbewusst. Dies ist ein wesentlicher Ausgangspunkt für mein musiktherapeutisches Arbeiten. Musik ist in der Regel positiv besetzt und liegt außerhalb der meist bedrängenden Themen von Krankheit, Abschied, Verlust und Schmerz.

Gleichzeitig schließt Musik diese Themen mit ein, sie verdrängt sie nicht. Denn Musik spricht  unsere vielfältigen Gefühle an und kann sie ausdrücken. Menschen berichten dann, dass ein Musikstück oder ein Song sie derartig anspricht, weil es genau das zur Sprache bringt, wie sie sich gerade fühlen. Sie fühlen sich in der Musik und ohne Worte verstanden und aufgehoben.

In meiner konkreten musiktherapeutischen Arbeit sieht das so aus: Ich beginne mit der positiven und sehr individuellen Verbindung eines Menschen zu seiner Musik und deren stützende Kraft. Meine grundsätzliche therapeutische Haltung einer Begegnung auf Augenhöhe nimmt mein Gegenüber als Expertin, als Experte für sich selbst ernst.

In der Folge begeben wir uns gemeinsam auf Entdeckungsreise: wir experimentieren mit Musikstücken, mit Klängen, Rhythmen und meist unbekannten Musikinstrumenten, die jede und jeder ohne Vorkenntnisse, ohne Fingerübungen und Notenkenntnisse spielen und ausprobieren darf. Dafür biete ich in einer entspannten und unbeschwerten Atmosphäre eine große Auswahl an Instrumenten an. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, etwas Passendes für sich zu finden.

Das stets begleitende Gespräch über das, was Menschen gerade erleben, gehört selbstverständlich dazu. Dabei tauchen alle möglichen Themen auf, die die Menschen gerade bewegen.  Oft sind sie erstaunt  wie selbstbestimmt sie entscheiden können, was sie gerade brauchen und was nicht. Das betrifft vor allem diejenigen, die beispielsweise schwere Operationen oder einen längeren Krankenhausaufenthalt hinter sich haben, wo sie die Abläufe nur wenig beeinflussen konnten. Sie lernen, sich selbst wieder zu spüren, entwickeln Spielfreude und Phantasie. Sie erleben, dass sie etwas können und schaffen. Auf diesem Hintergrund können viele auch über das sprechen, was ihnen auf dem Herzen liegt.

Ich mache folgende musiktherapeutische Angebote:


Musiktherapie für Einzelne:
In einer entspannten Atmosphäre lernen wir uns gegenseitig kennen. Wir besprechen und probieren miteinander aus, wie und wo Musik für Sie persönlich hilfreich sein kann und wie Sie das in Ihrem Alltag einbauen können. Alle Themen, die sich zeigen und auftauchen, spielen eine wichtige Rolle. Die Expertin, der Experte sind Sie selbst. Ich unterstütze Sie bei Ihrer Suche.

Musiktherapie in Gruppen:
Bei Bedarf und wo es passt, biete ich Musiktherapie für mehrere Personen an. Da haben Entspannungsübungen, Kennenlernen der Musikinstrumente, gemeinsames Spielen ohne Leistungsanforderung, miteinander Experimentieren und Improvisieren entsprechend Ihren Wünschen ihren Platz. Ein gemeinsamer Austausch über das Erlebte biete ich im respektvollen, zuhörenden und offenen Rahmen an. Es gilt: Jede und jeder sagt nur das, was sie wirklich äußern will.

Musiktherapie für Begleitende:
Menschen, die andere Menschen begleiten, z. B. in Hospizdiensten oder Pflegeeinrichtungen können lernen, wie und ob sie Musik bewusst in Ihren Dienst einbeziehen möchten. Wir beginnen mit eigenen Erfahrungen und Erlebnissen mit Musik sowie einer grundsätzlichen Vermittlung von Musik und probieren die unterschiedlichen Möglichkeiten selbst aus, Musik und Musikinstrumente einzusetzen.

Musiktherapie für Begleitende im Rahmen einer Supervision:
Es ist auch möglich, Musiktherapie in einer Supervision mit ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleitern anzubieten. Musik/Musikinstrumente können hilfreich und nützlich sein, um über Situationen, die sprachlich schwer fassbar sind, zu reflektieren, einen anderen Zugang und einen weiteren Verständnishorizont auf nonverbaler Ebene zu finden.